Première: Freitag 1. Februar
Weitere Vorstellungen: Samstag 2. + Sonntag 3.
Mittwoch 6., Freitag 8. – Sonntag 10. Februar
Eintrittspreise: 38.- / 30.-
Beginn: 20:00 Uhr/Sonntag 17.00 Uhr
Reservation: Tel. 044 271 20 64 theater_stok@bluewin.ch
Türöffnung und Bar: eine Stunde vor Beginn
Weitere Informationen: www.theater-stok.ch
Erica – Ein Stück Freiheit (Uraufführung)
Eine Hommage an Erica Hänssler
Eine Auseinandersetzung mit ihr und der Geschichte des Theater Stok.
„Sie teilte ihr Wohntheater am Fluss mit den Poeten, denen ihr Herz gehörte, und mit anderen Geistern, Puppen, Masken, Figuren, Gespenstern, den Geschöpfen ihrer Phantasie. «Manchmal ist das ganze Haus ein Murmeln», sagte sie. Werkstatt, Wohnung, Kulissenlager in einem ist dieses Haus, das «Haus der Feen und Faune», die Tische tragen Schuhe, und es ist bei Strafe verboten, kein Kind mehr zu sein.“
So schrieb es die NZZ in ihrem Nachruf im Januar 2016 über die Schauspielerin Erica Hänssler.
Jetzt, drei Jahre später, beschäftigen sich eine junge Schauspielerin und ein Regisseur mit diesem reichen Theaterleben. Überbordend in Phantasie und unbedingtem Willen zu Unabhängigkeit und Poesie, hat Erica Hänssler gewirkt. Und während die Bühnenkunst sonst so flüchtig ist, sind in diesem Fall aber nicht nur Texte und Stücke überliefert, sondern auch Kostüme, Masken und Requisiten. Der Stoff aus dem die Träume sind, wird in dieser Produktion neu befragt, in neue Zusammenhänge gesetzt und sowohl politisch als auch poetisch untersucht.
Was macht die Künstlerin, die „zu sehr Realistin, um nicht Träumerin zu sein“ schien (NZZ), aus? Wie lassen sich ihre Texte, wie das rätselhafte „Milchstrassenalphabet“ heute spielen? Passen ihre Schuhe auch jemand anderem? Kann auf ihrer Sternenbahn gegangen werden?
Unter Verwendung von Requisiten, originaler Kostüme und Masken aus dem lebendigen Theatermuseum und Texten von Erica Hänssler und ihren Autoren, ist diese Produktion eine Weiterentwicklung und Spiegelung durch eine Schauspielerin, die sich mit dem Leben und Schaffen dieser Künstlerin beschäftigt.
Wir lassen Figuren aus dem Schaffen von Erica Hänssler wieder auferstehen in altem Gewand und neuer Art wie den Seiltänzer von Genet, das Mädchen von Robert Walser und die „blaue Gestalt“ aus der „Blauen Stunde“ von Else Lasker-Schüler.
Regie: Gustav Rueb
Dramaturgie: Gustav Rueb und Mona Kloos
Schauspiel: Mona Kloos
Gastauftritt: Peter Doppelfeld, langjähriger künstlerischer und privater Gefährte von Erica Hänssler
Sounddesign: Alejandro Vieira
Mona Kloos wurde 1983 in Bergisch Gladbach geboren. Nach einer privaten Tanzausbildung absolvierte sie an der Folkwang Hochschule Essen ihre Schauspielausbildung und wurde beim Theatertreffen deutscher Schauspielstudierender in Zürich 2009 für ihre Rolle der Inés in Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnet.
Von 2010-2015 war sie im Festengagement am Konzerttheater Bern und arbeitete dort u.a. mit Volker Hesse, Claudia Bauer, Dominic Friedel, Jan-Christoph Gockel, Stefan Otteni und Lisa Nielebock zusammen. In dieser Zeit arbeitete sie als Schauspielerin und Tänzerin auch in spartenübergreifenden Produktionen, u.a. der Tanz-Produktion „Witch Hunt“ von Cathy Marston mit der sie am Royal Opera House London zu Gast waren. Als Gast arbeitete sie unter anderem am Schauspielhaus Bochum, am Grillo-Theater Essen, an den Wuppertaler Bühnen und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Zur Zeit steht sie am Theater Paderborn („Andorra“) und am Staatstheater Darmstadt („2666“) auf der Bühne. Sie arbeitet auch für Film und Fernsehen und drehte zuletzt für die Arte, ZDF Produktion „Ein Kind wird gesucht“ und den ARD Tatort Dortmund „Zorn“.
Gustav Rueb, geboren und aufgewachsen in Zürich, studierte Philosophie und Kunst-
geschichte in Berlin, bevor es ihn ans Theater verschlug. Nach Assistenzen u.a. bei Klaus-Michael Grüber und Jürgen Gosch arbeitet er seit 2005 als freier Regisseur unter anderem am Schauspielhaus Graz, Staatsschauspiel Dresden, Schauspielhaus Bochum, an den Theatern Lübeck und Osnabrück, am Staatstheater Darmstadt, Staatstheater Saarbrücken und an der Neuköllner Oper. Rueb war außerdem als Dozent am Max-Reinhardt-Seminar Wien, an der Film- und Fernsehhochschule Potsdam-Babelsberg und an der Hochschule für Musik und Theater Rostock tätig. Seit 2006 realisiert er auch eigene Operninszenierungen. 2010 erhielt Rueb den Hessischen Theaterpreis in der Kategorie „Beste Inszenierung“ für Euripides’ „Die Bakchen“ am Staatstheater Kassel.