Pecunia

Die finanzielle Situation des THEATER STOK ist in ständiger Bewegung und bleibt somit stabil:
1970 – 1982: ohne städtische Subvention
1983 – 1991: Fr. 50’000
1992 – 1994: Fr. 80’000
1995 – 2003: Fr. 40’000
2004 – 2007: Fr. 50’000
2008 – 2011: Fr. 33’000
2012 – 2015: Fr. 33’500
2016 – 2019: Fr. 33’500
2020 – 2023: Fr. 33’500
Ende der Subvention
2024 Abfederungsbeitrag: Fr. 117’000

Schlüsselzahlen 2023
Gesamtausgaben 186‘830.50
Gesamteinnahmen 187‘088.00
Subvention pro BesucherIn 12.10
Eigenleistung 52 %
Anzahl Spieltage 130
Anzahl ZuschauerInnen 7850
Durchschnittliche Besucheranzahl 61
das sind bei 70 Plätzen 86 %

Das THEATER STOK wurde 1970 gegründet. Die städtische Subvention ist zusammen mit den Einnahmen aus den Vermietungen ausschliesslich für den Raum bestimmt. Eigen- und Co-Produktionen müssen selbst finanziert werden.

Das THEATER STOK ist nach wie vor begehrter und intensiv genutzter Spielort. Der Betrieb mit unterschiedlichsten Mietern kann nur funktionieren dank eingespielter Disziplin und beinahe täglicher Anwesenheit der Leitung. Ich schaue mir jede Veranstaltung an und stelle fest, wie viel harte Arbeit, Lohnverzicht und Kreativität bei den meisten Produktionen vorhanden sind. Für alle, die hier auftreten gelten die Kriterien: Arbeit und Leistungswillen. Nicht immer gelingt alles zur Zufriedenheit aller, doch Scheitern wird, ja muss im Theater – anders als in Wirtschaft und Politik – toleriert werden. Ein Künstler*in kann unmöglich funktionierende Routine am Schreibtisch entwickeln: er oder sie muss ausprobieren und öffentlich scheitern können, bevor es klappt. Öffentliches Scheitern erachte ich nicht als Tragödie sondern als notwendigen Prozess. Diese Lernkurve gibt es nur in ganz wenigen Bereichen, gerade deshalb ist es wichtig, dass es einen Ort gibt, wo man sich ausprobieren kann. Erfreulich ist die Tatsache, dass sich insgesamt gesehen das künstlerische Niveau der Auftretenden steigert. Viele Gruppen und Solisten bauen sich ein treues Publikum auf. Die Zuschauer sind der Kitt, der einen Teil der Gesellschaft zusammenhält. Sässe ein Jahrespublikum des THEATER STOK in einem Saal der ca. 10’000 Personen fasst, so ergäbe sich ein buntes Gemisch aus allen Schichten und Altersstufen. Schön wäre es, wenn sich dieses Bild auch im Einzelnen spiegeln würde. Doch seit die Berichterstattung, vor allem die Kulturkritik in den Zeitungen beinahe wegfällt, bemüht sich jeder und jede um den eigenen Zuschauer. Dabei wurden zweifelhafte Wege erprobt, zum Beispiel die Methode der bezahlten Kritiken auf theaterkritik.ch (Oktober 2013 eingestellt) und kulturkritik.ch (März 2015 eingestellt). Unzweifelhaft hingegen ist die Tatsache, dass die elektronischen Medien eine grosse Rolle in der Vermarktung und im Wettbewerb spielen. Die lebendige Neugier allerdings bleibt auf der Strecke.