Geschichte

Willkommen im Kapitel „Geschichte des Theater Stok“ Sie erfahren auf den kommenden Seiten einiges über das historische Haus, die Gründungsjahre und die Ethik des Theaterlebens in den letzten fast 50 Jahren des Theaters. Mit dem Tod Erica Hänsslers ging auch eine Aera zu Ende – heute wirken in der Kulturlandschaft andere Vorgaben. Viel Freude beim Lesen der Original-
texte und durchblättern der vielen Eigenproduktionen und Erinnerungen:

Wo die frühere Halseisengasse, die heutige Künstlergasse, in den Hirschengraben mündet, steht das „Haus zum Krönli“. Das Barockhaus, 1739 für Hans Conrad Escher-Pestalozzi gebaut, ist das stilistische Pendant zum nachbarlichen Prachtbau, der Krone – dem Rechberg. 1945 richteten sich oben der erste Kinderhort Zürichs und die Kreisschulpflege Zürichberg ein. Bis 1968 diente der Keller des Hauses als Weinkeller, zuerst für den spécialiste de vins français, Léon Kunstenaar, danach für die Weinkellerei Edouard Mahler fils-frères SA. Der schöne Keller mit dem Kreuzgewölbe diente ab 1968 der Stadt-polizei als Depot für gestohlene Fahrräder und Mofas. So dümpelte er vor sich hin, bis der polnische Theaternarr Zbigniew Stok am 21. Oktober 1971 am Hirschengraben 42 die Türen seines Theaters, das als Alternative zu den etablierten Kulturinstituten entstand, öffnete. Zehn Jahre lang war das kritische Forum der Stadt, die Fourmière, hier zu Gast, zehn Jahre lang auch Alexander Ziegler. 20 Jahre führten und bespielten Zbigniew Stok und seine Lebenspartnerin Erica Hänssler das Theater. Von 1992 bis zu ihrem Tode im Januar 2016 leitete sie es zusammen mit Peter Doppelfeld Was als Labortheater begann wurde und ist ein Gastspielbetrieb mit dichtgefülltem Spielplan. Seit mehr als fünfzig Jahren geben sich an dieser Adresse Schauspielerinnen und Schöngeister, Träumerinnen und Tänzer, Magier und Musiker, Literaten und Lebenskünstler die Klinke in die Hand. Mit jedem Auftritt wird die Geschichte des Theaters weitergeschrieben. Den Zauber der Aufbruchstimmung, diese besondere Atmosphäre trifft man im Theater bis heute an.